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Urlaub und Reiseberichte - YUGOSLAVIEN
Sommer 1999


Die Reise nach Yugoslavien, zu den Verwandten meiner Frau, war ja eigentlich schon lange mal fällig. Und jetzt, nach dem die Lage einigermaßen entspannt ist, und der Krieg im großen und ganzen beendet ist, kann man es wohl wagen.

Die Reise führt uns zunächst über die Schweiz und Italien, nach Slowenien.
Von hier aus geht es über Kroatien nach Bosnien-Herzegowina.

Unser Ziel heißt Vukosavlje bei Odzak in der Republika Srpska. Hier wohnen Onkel, Tante und Cousinen von Suzana.

Hier im tiefen Innland ist der Krieg auch jetzt noch allgegenwärtig. An allen wichtigen Punkten stehen Spähpanzer und SFOR-Soldaten mit MG´s im Anschlag und überwachen die Lage.

Da viele Brücken im Krieg gesprengt wurden, ist uns das Überqueren eines Flusses nahe Modrica nur mit einem wackligen Floß möglich. Auch hier wurde alles durch Soldaten überwacht und organisiert.

In Vukosavlje angekommen dauerte es nicht lange bis wir Onkel und Tante gefunden haben. Hier blieben wir zunächst eine Woche und starteten verschiedene Kurzbesuche zu den restlichen Familienangehörigen. Hier gab es immer großen Aufsehen, wenn wir mit unserem Jeep ankamen, denn die SFOR-Soldaten benutzen ähnliche Fahrzeuge.

Überall wurden wir herzlich empfangen und ausgiebig bewirtet. Es gab meisten Spanferkel in allen Variationen und dazu viel Slivovitz. (Vor dem Essen, nach dem Essen und manchmal auch dazwischen.)

Dann hieß es Abschied nehmen. Wir wollten weiter an die Küste nach Kroatien. Quer durchs Innland folgten wir unserem Kurs Richtung Südwesten.

Irgendwo unterwegs wurden wir von einer serbischen Polizei-Patrouille gestoppt. Die machten uns klar, daß Sie für die weiterfahrt Wegezoll abkassieren wollen. Nach längeren Diskussionen wurde kurzerhand unsere Pässe eingezogen und wir sollten mit eingeschaltetem Warnlicht hinter Ihnen hergefahren. Die Polizisten hatten sichtlich Ihren Spaß und machten mit eingeschaltetem Blaulicht allen Einheimischen klar, daß Sie mal wieder einen "dicken Fisch" an der Angel hatten.

Im Polizeirevier angekommen machte Suzana dem Polizei-Ober-Förster dann klar, daß wir weder Geld hatten noch gewillt sind, irgendwelche Zahlungen für unsre Weiterfahrt zu leisten. Schließlich sei Sie ja auch ein "Landsmann".

Kurzum, der Oberguru ließen uns nach längeren Diskussionen weiterziehen und wünschte uns noch eine gute Reise.

Ich weis nicht wieviel Touries die schon abgezockt haben, aber wenn Suzana nicht jugoslawisch gekonnt hätte, hät´s für uns schlecht ausgesehen ...

Wir durchqueren das Innland und erreichen bei Split die Küste in Kroatien. Hier machten wir uns auf die Suche nach dem Haus eines Bekannten, in dem wir ein paar Tage verbringen wollten. Nach stundenlanger Irrfahrt brechen wir jedoch die Suche ab und beschließen entlang der Küste weiter in Richtung Dubrovnik zu fahren.

Hier finden wir auch ein paar schöne Plätze, an denen wir unser Zelt aufschlagen und den Urlaub weiterhin genießen können.

Bei Dubrovnik geht's wieder zurück in Richtung Heimat. Bei Sibenik finden wir eine schöne Bucht, in der wir uns erstmal niederlassen. Der heftige Wind am zweiten Tag zwingt uns jedoch unsere Zelte wieder abzubauen. Wir setzen unsere Reise fort und steuern den Plitvice-Nationalpark an. Hier bewegen wir uns auf den Spuren von Winnetou und Old Shatterhand. ...

Entlang der Küste in Richtung Riejeka findet sich ab Prizna nur noch schwerlich einen Platz zum campen. Hier geht's dann los mit den großen Tourismusmeilen und es ist lang nicht mehr so ursprünglich wie weiter unten an der Küste. Nachdem der Wind wieder einigermaßen nachgelassen hat, beschließen wir kurzer Hand die 200 Km wieder an "unsere" Bucht zurückzufahren.

Dann geht´s zurück in die Heimat ...


Fazit:
Jugoslawien ist für individuellen Campingurlaub zwar nicht ideal, es ist aber dennoch
möglich, überall problemlos sein Zelt aufzustellen. Die wirklich schönen Plätze sind allerdings durch die felsigen Strände meistens nur vom Wasser her zugänglich. Oder man teilt halt die Idylle und läßt sich auf einem der Campingplätze nieder. Das landestypische Essen wie z.b. Rajnitzi oder Cevapcici gibt´s frisch an jeder Ecke und ist sehr zu empfehlen.