Unsere Reise nach Hurghada
für € 464,- pro Person (Halbpension) war ein
typischer Lastminute Urlaub - Nicht viel investieren,
einfach mal hin und schauen was uns erwartet ...
Die Reisezeit im Oktober ist übrigens zu empfehlen.
Gut, die Tage sind zwar etwas kürzer aber erstens
ist der Preis günstiger und zweitens bist du nur
einer der wenigen Touristen zu der Zeit und wirst dadurch
definitiv besser behandelt.
Die Hotellage ist denkbar schlecht, In direkter
Umgebung befinden sich nur Wüste und Baustellen.
D.h. um auszugehen, einzukaufen usw. braucht es gute Schuhe
oder einen Sammelbus. Macht aber keine Probleme, da es
von diesen jede Menge gibt. Man fährt ca. 10 Min.
ins Zentrum. Preis je nach Verhandlungsgeschick (1-10
Pfund/Person), meist nicht der Rede wert.
Die Hotelanlage mit Pool liegt direkt an einer
sehr kleinen nicht sonderlich schönen Badebucht.
Die Zimmer sind sauber, einfach aber zweckmäßig
ausgestattet. Wir hatten ein gutes Zimmer direkt am Meer.
Das Essen im Hotel war landestypisch. Es war jeden
Tag frisch und relativ abwechslungsreich. Nicht sonderlich
gut aber eigentlich für jeden etwas dabei.
Die Stadt Hurghada selber erscheint für uns Europäer
recht dreckig.
Für einen Ausflug gibt es außer ein paar Souvenirs
nicht viel zu entdecken.
Persönliche Tips und Unternehmungen
In Hurghada angekommen waren wir natürlich erst mal
enttäuscht vom kleinen Strand und den vielen Baustellen
rund um das Hotel. Denn es gab außerhalb nicht viel
zu sehen.
Nachdem ich jedoch meine Taucherbrille ausgepackt habe
und in der Hotelbucht Schnorcheln gegangen bin, war ich
hellauf begeistert.
Kristallklares Wasser und eine Unterwasserwelt der Extraklasse.
Unbeschreiblich in Farbe und Vielfalt. So was habe ich
noch nie gesehen.
Von einem Tauchlehrer an der direkt am Hotel angeschlossenen
Tauchschule wurde mir dann ein "Schnupper-Tauchkurs"
angeboten. Zuerst wollte ich nicht richtig, doch ich bin
froh, daß ich doch noch zugesagt habe. Nach ersten
Versuchen im Hotelpool fuhren wir mit dem Boot raus auf
die offenen See.
Allein die Bootsfahrt war herrlich und ich konnte meinen
ersten Tauch-Gang kaum erwarten. Nur die versprochenen
Delfine, die man scheinbar fast jeden Tag zu Gesicht bekommt,
blieben leider aus.
Vor einem Rif ankerten wir und machten uns startklar für
den Tauchgang. Im Wasser gab mir der Tauchlehrer noch
ein paar Instruktionen zur Verständigung und ließ
dann langsam die Luft aus meiner Tauchweste. Es wurde
still und ich sank langsam in die Tiefe. Etwas mulmig
wurde mir jetzt schon und ich versuchte leichte Panik-Atacken
in den Griff zu bekommen.
Nach anfänglichen Atmungs- und Sichtproblemen mit
dem ersten Tauchapparat bekam die Panik langsam überhand
und wir wechselten nach kurzen Handzeichen unter Wasser
auf den Ersatz-Apparat. Danach fühlte
ich mich wesentlich besser und wir tauchten in eine wahre
Unterwasser-Traum-Welt ein.
Dieser 15 Minuten-Tauchgang hat mich wirklich absolut
fasziniert. Und ich hätte gerne eine Unterwasser-Kamera
dabei gehabt um die ganzen Eindrücke einzufangen
...
Nach dem Tauchgang schnorchelten wir noch ein bischen
über das Rif. Auch Suzana war sichtlich beeindruckt
und froh, dass ich Sie doch noch überreden konnte,
eine Zeitlang mit zu schnorcheln.
Neben dem Tauchen wurden natürlich noch weitere Aktivitäten
und Ausflugsmöglichkeiten angeboten. Als da wären:
Besuch der Pyramiden, Nil-Kreuzfahrt, Jeep-Tour mit Sonnenuntergang
in der Wüste und Besuch der Nomaden.
Für den Besuch der Pyramiden und die Nil-Kreuzfahrt
sollte man jedoch etwas mehr Zeit mitbringen. Auch wenn
hier teilweise Tagesausflüge angeboten wurden, haben
uns doch die meisten Teilnehmer davon abgeraten. Hier
sollte man jeweils mindestens 2 bis 3 Tage einplanen wenn
man einigermaßen Stressfrei diese Highlights erleben
möchte.
Also haben wir uns die Jeep-Tour in die Wüste ausgesucht.
Durch unseren Marokko-Urlaub waren wir natürlich
etwas verwöhnt und haben die Wüste bereits weitab
dem Tourismus erlebt aber dennoch war es ein netter Tages-Trip.
Nach einem kleinen Kamel-Ritt wurde bei den Nomaden zu
abend gegessen und uns wurde die Geschichte und Lebensweisen
dieser Menschen erläutert. Nach dem Sonnenuntergang
gings zurück ins Hotel.
In Hurghada kauften wir ein paar Souvenirs ein (Parfum
und Gold ist hier übrigens sehr günstig) und
schlenderten durch die Stadt. Jeder hier versuchte dich
in seinen Laden zu zerren und dir irgendetwas anzudrehen.
Aber das waren wir ja schon durch unsere ersten Kontakte
mit den Arabern in Marokko gewohnt.
Als mich jedoch ein Händler ansprach, dass ich einen
"Fiedler" bräuchte und dass mich dieser
auch bestimmt nichts kosten würde, wurde ich schon
etwas neugierig.
Nachdem er mich zu seinem Kollegen brachte, dieser mich
in einen Stuhl zwängte und mir mein rechtes Ohr enthaarte
(Er nahm dazu zwei Faden zwischen Mund und Finger und
drehte diese entlang meinem Ohr schnell hin und her) wusste
ich nun, dass der Barbier in Ägypten "Fiedler"
heisst. (Für das zweite Ohr wollte er übrigens
Bezahlung. Ich lehnte aber dankend ab und teilte Ihm mit,
dass mir die Tortur beim ersten schon gereicht habe.)
Fazit:
Für mich persönlich hat sich Ägypten allein
wegen der faszinierenden Unterwasserwelt gelohnt. Ich
hatte das Gefühl in eine Welt einzutauchen, die mir
bisher völlig fremd war. Die Schönheit der vielfältigen
Fische, Pflanzen, Krebse, Korallen und Muscheln in jeder
nur erdenklichen Farbe und Form ist einfach unbeschreiblich.
Wer also gerne taucht, schnorchelt oder sich irgendwie
für die Unterwasserwelt begeistert sollte unbedingt
nach Hurghada.
Für alle anderen gibt´s hier eher wenig zu
sehen. Denn für Wüstentouren gibts das Innland
und für reinen Badeurlaub fehlt ein schöner
große Strand und das ganze Drumherum.
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